[Rezension] Lauren Oliver - Delirium

10/21/2016

Originaltitel: Delirium 
Einband: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 416 Seiten 
Preis: unterschiedlich (wird nicht mehr produziert)
Genre: Dystopie/Liebesgeschichte
Reihe: „Amor“ -Trilogie 
Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2011
Verlag: Carlsen 
Thalia | Amazon

   
1. Delirium
2. Pandemonium
3. Requiem 
        
Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

Idee: Die Idee ist simple aber genial: Liebe wurde als eine Krankheit diagnostiziert und das gesamte negative Verhalten der Menschen wird auf ihr begründet. Die Protagonistin glaubt an das System, glaubt an die Krankheit, bis plötzlich dieser eine Junge auftaucht, der alle für gültig gehaltene Norm in Frage stellt.  

Setting: Lauren Oliver hat eine grandiose Welt erschaffen. Die Zukunft ist zwar etwas simpler gestaltet als unsere heutige Gesellschaft, aber dennoch ist das System, welches die Liebe als Krankheit festlegt, umwerfend ausgearbeitet. 
Nahezu jedes alltägliche Wehwehchen lässt sich mit der Liebe erklären. Es gibt Regeln, die man befolgen muss. Außerdem bestimmt das System, mit wem man am besten zusammenpasst. Alles ist durchstrukturiert, und das hat mir unglaublich gut gefallen, ich bin wirklich sehr beeindruckt, was Lauren Oliver sich da hat einfallen lassen. 

Handlung: Man mag vielleicht meinen, dass es in diesem Buch nur darum geht, dass die Protagonistin, Lena, sich in einen super sexy Typen verknallt. Stimmt, aber es geht auch deutlich um andere Dinge. 
Es geht viel darum, wie Lena beginnt, das System zu hinterfragen. Natürlich lernen wir dabei die komplette Welt kennen und dies geschieht auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Lena wird durch fremde Hand in die „illegale“ Schiene gezogen und mehr hineingeschubst, als dass sie sich von selber dazu bewegen kann. Als sie schließlich den ersten Schritt gegangen ist, versucht sie nicht die gesamte Welt vor dem falschen System zu retten, sondern lediglich sich selbst, was echt ganz angenehm ist neben den ganzen normalen Jugendlichen, die ja sonst alle die Welt retten! In diesem Buch geht es um Familie, Zusammenhalt, Freundschaft, Erwachsen werden, Entscheidungen treffen und einfach Mutig zu sein.
Man kann sagen, dass dieses Buch durchaus seine ruhigen Stellen hat, der Leser aber immer wieder durch spannende, nervenaufreibende Situationen an der Stange gehalten wird und man nicht die Lust verliert, weiterzulesen. Leider wurde aus diesen spannenden Szene teilweise nicht alles rausgeholt und alles potenzial ausgeschöpft werden, da hätte Oliver noch hier und da ein bisschen mehr Spannung aufkommen lassen können. 

Charaktere: Lena ist ein Charakter, mit dem ich mich anfangs etwas schwer getan habe. Doch mit der Zeit konnte sie langsam aber sicher Sympathiepunkte sammeln und ich fand sie doch sehr angenehm. Vor allem aber, konnte ich ihre emotionale Lage sehr gut verstehen. Ihre Gefühle, ihre inneren Zwiespalte, der Unglaube über diese falsche Welt, ihre Angst, ihre Liebe, all das kam sehr authentisch rüber und hat mir wirklich gut gefallen. Lena ist einfach eine normale 17 Jährige und kein Held, der handelt als hätte er Lebenserfahrung bis zum Abwinken.  

Schreibstil: Durch ihre vielen Vergleiche gelangt man zu der Ansicht, dass Lauren Olivers Schreibstil ein kleinen wenig poetisch ist. Ich persönlich habe am Anfang ihrer Bücher ein bedrückendes Gefühl, welches sich diesmal aber schnell gelegt hat. Außerdem hat Oliver eine Gabe Gefühle auszudrücken und diese bis zum i-Tüpfelchen auszukosten. Ansonsten kommt man echt wirklich schön flüssig durchs Buch.

Alles in allem kann ich sagen, dass „Delirium“ einen sehr gelungener Reihenauftakt darstellt, der durch die super interessante Idee, eine komplett durchstrukturierte Gesellschaft, eine angenehme und authentische Protagonistin, einem interessanten Handlungsbogen, der nicht nur Liebe sondern auch viele andere Themen impliziert, bietet und einen sehr poetisch angehauchten Schreibstil bietet.
Hier und da hätte noch mehr Spannung aufkommen können aber dennoch ist dieses Buch absolut gelungen! 

8 Kommentare:

  1. Hey Marius :)
    Ich habe schon so viel Gutes über diese Ruhe gehört, und doch habe ich mir nie den Klappentext durchgelesen haha frag jetzt nicht wieso. Auf jeden Fall hätte ich das mal machen sollen, denn das hört sich ja total vielversprechend an! Doch ich muss sagen, dass ich das Cover schrecklich finde :(
    Auf jeden Fall habe ich jetzt Lust bekommen dieses Buch zu lesen und du hast damit offiziell meine sowieso schon zu lange Bücherwunschliste verlängert... vielen Dank auch ;)
    Liebe Grüße
    Sina

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    1. Hallo Sina! O:)

      Haha, kenn ich. Aber wer weiß, vielleicht wirds ja dein neustes Lieblingsbuch!
      Finde das Cover übrigens auch ganz schrecklich. Aber mag Band 2 & 3 richtig gerne. :)

      Liebe Grüße,
      Marius

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  2. Liebster Marius ;)

    Sehr tolle Rezension!(Wie immer eigentlich - ACHTUNG SCHLEIMSPUR) Ich musste mir das jetzt unbedingt durchlesen, obwohl ich das Buch abgebrochen habe. Mich hat deine Meinung echt interessiert und ich war überrascht, dass es dir doch so gut gefallen hat. Aber du hast das so gut geschrieben, dass ich verstehe wieso du es so gut findest, leider war es für mich auf dauer zu langatmig, kann deine Sichtweise aber total nachvollziehen. Die Idee des Buches hat mich sooooo interessiert, leider war es wie schon gesagt nichts für mich - hat mich echt traurig gemacht. Aber nicht jeder kann jedes Buch mögen :) Bin aber mal gespannt, wie du die weiteren Teile so findest.

    Liebe Grüße
    Melissa

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    1. Ach Melissa,

      tausend Dank! Freut mich, dass du meine Meinung dann doch so gut nachvollziehen konntest! Sowas ist mir bei Rezensionen ultra wichtig und das ausschlaggebende für eine gute Rezension. :)

      Eben! Manchmal gibts da einfach Bücher die einem nicht gefallen, dafür gefällt dir garantiert eins, das ich nicht mochte!

      Ganz liebe Grüße,
      Marius O:)

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  3. Hi Marius :D

    Das Buch habe ich auch vor einer gefühlten Ewigkeit gelesen und es ist mir echt noch im GEdächtnis geblieben, aber irgendwie habe ich mich nie an die Fortsetzungen herangewagt! ;( Durch deine Rezi ist mir das aber wieder in Erinnerung gekommen und ich muss sie Reihe unbedingt mal weiterlesen! :D

    Liebe GRüße und ich folge dir jetzt mal :D

    Jessi
    http://in-buechern-leben.blogspot.de/

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    1. Hey Jessi! :)

      Ich hab mich auch noch nicht an die Fortsetzung gewagt, obwohl ich das Buh schon im Januar gelesen hatte! :D Ich muss aber auch echt weiterlesen!!

      Dankeschön O:)

      Liebe Grüße,
      Marius

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  4. Hey Marius :)

    Ich mochte das Buch auch total gerne, habe es aber (mal wieder) nicht geschafft, die Fortsetzungen zu lesen. Irgendwie passiert mir das oft, dass ich eine Reihe anfange und dann nicht weiterlese - selbst wenn mir der erste Band gut gefallen hat. Aber da dieses Jahr das Jahr der Rereads für mich ist, wird das nächste Jahr vielleicht das Jahr der beendeten Reihen. Oder so :D

    Ich stöbere jetzt noch ein wenig auf deinem Blog.
    Hab einen tollen Sonntag!
    Jacy

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    1. Hey Jacy! O:)

      Hahaha, dann mal ganz viel Erfolg nächstes Jahr! Ich hab die Reihe seit ich es beendet habe (im Januar) auch noch nicht weitergelesen, ich glaube ich muss dir das auch mal vornehmen für nächstes Jahr!

      Dann dir viel Spaß & ich wünsch dir nen guten Wochenstart!
      Marius O:)

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