[Rezension] Pierce Brown - Red Rising. Im Haus der Feinde

8/03/2016

Originaltitel: Golden Son
Einband: Klappenbroschur
Seitenanzahl: 576 Seiten
Preis: 12,99€
Genre: Sci-Fi/Fantasy
Reihe: Band 2 der „Red Rising“ -Trilogie
Erscheinungsdatum: 13. Juni 2016
Verlag: Heyne

     
1. Red Rising
2. Red Rising - Im Haus der Feinde
3. Red Rising - Tag der Entscheidung 

          
Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.

Mit diesem Buch habe ich mich ehrlich gesagt sehr schwer getan. Ich weiß nicht, ob es eher am Buch lag, oder an mir persönlich, deshalb versuche ich das Buch eher objektiver zu bewerten, als meine subjektive Wahrnehmung hier so super stark mit einfließen zu lassen.


Zuerst kann ich sagen, dass ich nach Band 1 natürlich hohe Erwartungen hatte und mir ziemlich sicher war, dass diese auch erfüllt werden würden, denn die Idee ist doch sehr vielversprechend und der Plot definitiv gut. 
Darrow versucht in Band 2 Eo's Traum immer weiter in Erfüllung gehen zu lassen und wird dabei von vielen Goldenen und auch anderen Farben unterstützt, wobei er aber bei vielen gar nicht sicher sein kann, ob sie vertrauenswürdig sind oder nicht. 
Die Handlung wird immer wieder mit spannenden, nervenaufreibenden und vor allem sehr actionreichen Höhepunkten versehen, während es aber auch immer wieder politisch bzw. strategisch wichtige Gespräche gibt, sodass beim Lesen keine Langweile aufkommen sollte. Müsste ich die Handlung mit einem Wort beschreiben, würde „Hollywood“ wohl am besten passen.

Dabei hervorzuheben ist einfach die von Brown erschaffene Welt und alles, was er sich so ausgedacht hat. Man merkt, wie viel Arbeit hinter dem ganzen Weltensystem stecken muss und auch mit wie viel Mühe dies ausgearbeitet wurde. Ich bin sowohl von den Farben, als auch der politischen Lage und des Settings absolut überzeugt gewesen. Auch hier, hat der Autor eine tolle Arbeit geleistet.

Der Schreibstil von Brown ist gleichbleibend mit dem der aus dem ersten Band: derb, poetisch angehaucht und einfach auf den Punkt. Besonders aufgefallen ist mir, dass man definitiv mit Verstand lesen und mit den Gedanken beim Buch und nicht auf einer anderen Reise sein sollte.

Das ist genau der Punkt, bei dem es bei mir versagte. Ich konnte nicht wirklich in die Geschichte eintauchen und größtenteils liegt es wohl daran, dass ich mich bis auf Darrow, Eo und Sevro, an nicht einen einzigen Charakter oder seine Handlung aus Band 1 erinnern konnte und das, obwohl ich eben diesen erst im März gelesen hatte. 
Während ich im Laufe des Buches die wichtigsten Charaktere dann wieder drauf hatte, konnte ich mir andere Charaktere leider nicht zurück ins Gedächtnis rufen. Ich fand es dahingehen sehr schade, da nie direkt auf Band 1 verwiesen und auch nichts wirklich wiederholt wurde.
Hinzukommt, dass die Geschichte unglaublich komplex wird und einfach ein riesiges Geflecht aus Politik, Verrat, Macht und Kampf ist, dem ich dann einfach keine Folge mehr leisten konnte.
Dadurch wurde das in die Geschichte finden sehr erschwert und infolgedessen bin ich durchgängig mit meinen Gedanken abgeschweift, was ich sehr schade finde, denn objektiv betrachtet, ist das Buch gewaltig und phänomenal in all seinen Facetten, die ich aber subjektiv betrachtet einfach nicht richtig genießen konnte. 

Glücklicherweise konnte ich die letzten 150 Seiten wieder vollends in die Geschichte finden, das ich einerseits endlich wusste, von wem gesprochen wurde und andererseits die Handlung einfach unglaublich nervenaufreibend und vor allem fesselnd war.
Ich hoffe sehr, dass ich beim dritten Band dieses Erinnerungsproblem nicht mehr haben werde und viel viel schneller in die Geschichte kommen kann, denn sie ist einfach wirklich gut. 


Alles in allem bin ich bei diesem Buch sehr sehr zwiegespalten. Die Geschichte ist einfach extrem genial und mit viel Köpfchen und Mühe des Autors ausgedacht, sie ist interessant und spannend, aber vor allem sehr actionreich und eben Hollywood-mäßig mit einem tollen Schreibstil, der derb und auf seine eigene Weise poetisch ist, geschrieben. 
Dennoch konnte ich, bis auf die letzten 150 Seiten, nicht richtig in die Geschichte eintauchen und es war einfach schwer, die Geschichte vollends zu genießen.

Somit ist es unfair gegenüber anderen Bewertungen, wenn ich diesem Buch 4 Sterne gebe, da ich mich doch eher schwer getan habe. Alleine die letzten 150 Seiten waren so genial und ich bin mir sicher, wenn ich nicht dieses doofe Problem gehabt hätte, dann wäre auch der Rest des Buches mindestens annähernd so toll gewesen. 

Von mir gibt's deshalb 3,5 Sterne und ich kann nur sagen, dass ich wirklich in einem inneren Zwiespalt stehe. Mein Tipp: Lest  vielleicht Band 1, 2 und eventuell 3 relativ schnell hintereinander und seit mit euren Gedanken beim Buch!

2 Kommentare:

  1. wiiiiesooo?!! marius wiesoo?

    ich geb dir allerdings in den punkten recht: es wird in der tat nichts wiederholt und man muss echt bei der sache sein.

    aber storytechnisch fand ich es genial! besonders der cliffhanger am ende! BOMBE!

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    1. Ich frag mich auch und kann es selber nicht ganz verstehen. Echt mega schade, weil das Buch so gut ist eigentlich.

      Aber das Ende war echt richtig richtig richtig gut!!

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