[Rezension] Eleanor Herman - Schattenkrone

Originaltitel: Legacy of Kings 
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 592
Preis: 19,99€ Kaufen?
Genre: Fantasy
Reihe: Band 1 der „Royal Blood“ -Reihe
Erscheinungsdatum: 23. Februar 2017
Verlag: Fischer FJB

   
1. Schattenkrone
2. Göttertochter (27. April 2017)
3. Reign of Serpents

Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht ...

Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten und der größte Heerführer aller Zeiten zu werden.

Seine Verbündete Kat hat einen Plan, von dem Alex niemals erfahren darf. Die beiden verbindet weit mehr als sie ahnen.

Wem kannst du trauen?
Und was ist am Ende stärker?
Das Schicksal?
Magie?
Oder deine Feinde?

Idee: Alexander der Größe ist wohl allen ein Begriff. Die Idee, seine Geschichte neu zu erzählen und dabei gekonnt historische Fakten mit fantastischen Elementen zu vermischen, verspricht eine riesengroße Bandbreite der vielfältigsten Handlungsstränge.

Setting: Mich persönlich hat das Setting umgehauen. Ich bin zwar nicht gut in historischen Fakten und hab auch ehrlich gesagt keine Ahnung vom ägyptischen oder persischen Reich zu der Zeit aber dennoch konnte mich das Setting absolut faszinieren. Die Autorin hat extrem toll das Flair der damaligen Zeit herübergebracht und ich habe mich immer mehr in die Zeit zurückversetzte gefühlt, während die imposanten Schauplätze vor meinem inneren Auge entstanden sind. Große Klasse!

Handlung: Die Idee ist ganz anders als man sie vom  Klappentext her vermuten würde. Ich hatte eher eine etwas klischeehafte Liebesgeschichte zwischen einer Menschentochter und einem Gottesjungen erwartet. Wie man sich doch manchmal verschätzen kann!

Zugegeben, ich hatte keine Ahnung, dass es eine Art Nacherzählung ist. Die Autorin merkt in einem Nachwort nochmal an, dass Teile und gerade die historischen Fakten der Lebensweise, Schauplätze und viele Details die die damalige Zeit charakterisierten, mit den wahren Gegebenheiten übereinstimmen aber die Handlung und Charaktere teils frei erfunden sind. 

Die Geschichte bietet zuallererst eine unglaublich große Bandbreite an Charakteren und nicht wie vermutet nur Kat & Alex. Diese Charaktere treten außerdem relativ schnell miteinander in Kontakt, sodass sich die Handlungsstränge beginnen zu überschneiden. Jedoch werden jedem Charakter jeweils seine eigenen Kapitel gewidmet, wodurch man als Leser sehr schnell die jeweilige Person kennenlernt.

Die Kapitel sind dabei zwar relativ lang, aber unglaublich unterhaltsam geschrieben. Anfangs hat man zwar etwas das Gefühl, dass die Geschichte sich leicht ziehen würde, dabei baut sie sich einfach nur auf. Man erfährt von der familiären Situation und sonstige Hintergrundinformationen, die man nach und nach immer mehr miteinander in Beziehung setzten kann, wodurch mehr und mehr klar wird, dass die Geschichte unglaublich komplex und verflochten ist. Das hat mich nicht nur an Game of Thrones erinnert, sondern schlichtweg umgehauen, weil ich eine solche multidimensionale, schon fast epische Geschichte, nicht erwartet hätte. 

Die Fantasyelemente fand ich hierbei übrigens klasse eingesetzt, denn sie waren Anfangs nur ganz ganz dezent und passend eingebaut, sodass es trotz der historischen Richtigkeit nicht übertrieben oder unglaubwürdig wirkte. Später wurden sie dann immer mehr, wodurch das Buch in meinen Augen aber nur noch interessanter wurde, da sie der Geschichte einen unvorhersehbaren Lauf gegeben habe. Für mich hat der Fantasyanteil dieses Buch und seine Genialität nur noch mehr unterstrichen!

Charaktere: Die Charaktere sind in diesem Buch nicht nur sehr vielfältig vertreten, sondern auch unterschiedlich wie Tag & Nacht. Genau wie man sie aus Filme kennt, könnte man sagen es werden stereotypen vertreten, aber es passt einfach viel zu gut, als dass das negativ auffallen könnte, denn sie haben alle ihre ganz eigene Note, die sie von den anderen Charakteren abhebt. Besonders gefallen hat mir dabei, dass man als Leser einfach gemerkt hat, wie viel Tiefe jeder Charakter verliehen bekommen hat, auch, wenn diese Tiefe noch nicht vollends hervorgetreten ist. Die Protagonisten waren echt toll ausgearbeitet!

Schreibstil: Der Schreibstil ist zwar relativ schlicht gehalten, doch genau das hat mir gefallen. Dadurch konnte man sich komplett auf die Geschichte einlassen, und man hat das Gefühl bekommen, dass man eine richtigen Erzählung nachverfolgt, die einem von einer alten und weisen Person erzählt wird, so hab ich mir das zumindest immer vorgestellt und ich hatte dadurch unglaublich Spaß beim Lesen. 

Alles in allem ein unglaublich gut recherchierter und unterhaltsam aufgebauter historischer Jugendroman! Besonders gut gefallen haben mir das Setting, welches mich sofort in die Zeit vor Christus versetzt hat, die vielen Protagonisten, die ganz unterschiedlich waren und deren Geschichte man mit Spannung verfolgt hat, sowie die Fanatsyelemente, die dem Buch den letzten Schliff gegeben haben. 

Ich bin zwar fest davon überzeugt, dass noch mehr geht und Luft nach oben ist, da definitiv das Potenzial dafür besteht, aber sonst konnte mich der Grundaufbau dieses ersten Bandes der Reihe absolut begeistern!

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!