[Rezension] Sophie Jordan - Infernale. Rhapsodie in Schwarz

4/11/2017

Originaltitel: Unleashed
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 384
Preis: 18,95€ Kaufen?
Genre: Dystopie
Reihe: Band 2 der „Infernale“ - Dilogie
Erscheinungsdatum: 13. März 2017
Verlag: Loewe

    
1. Infernale Rezension
2. Infernale - Rhapsodie in Schwarz


Das packende Finale des spannenden Jugendbuch-Zweiteilers! Abermals liefert Firelight-Autorin Sophie Jordan eine fesselnde Geschichte, die sich kritisch mit Moral und Vorurteilen in der heutigen Gesellschaft auseinandersetzt. Natürlich kommen auch Romantik und Action nicht zu kurz – ein außergewöhnliches Lesevergnügen! 
Ich hatte geglaubt, Mörderin genannt zu werden und alles zu verlieren – meine Zukunft, meinen Freund, meine Freunde – wäre das Schlimmste, was mir passieren konnte. Aber ich habe mich getäuscht. Herauszufinden, dass sie recht haben? Herauszufinden, dass ich genau das bin?
Das ist noch viel schlimmer.
Seit Davy positiv auf das Mördergen (HTS) getestet wurde, hat sie alles verloren: ihre Familie, ihre Freunde, ihre Zukunft – und was am schlimmsten ist, sich selbst. Denn obwohl sie verzweifelt dagegen angekämpft hat, ist sie doch zu dem geworden, was sie nie sein wollte: eine Mörderin.
Eine Widerstandsgruppe und ihr Anführer Caden geben ihr ein neues Ziel. Und Caden weckt Gefühle in ihr, zu denen sie glaubte, nie mehr fähig zu sein. Aber die Schuldgefühle lassen Davy einfach nicht los.

Idee: An sich gefällt mir die Idee, die Geschichte in eine ganz andere Richtung laufen zu lassen, als der Leser es wahrscheinlich vermutet hätte, sehr gut. Auch eine so organisierte Widerstandsgruppe, wie sie im Buch geschaffen wurde, bietet unglaublich viele Möglichkeiten für einen spannenden Verlauf der Geschichte. 

Setting: Das Setting finde ich sehr eintönig gehalten. Die Geschichte spielt nicht wirklich viel an unterschiedlichen Schauplätzen und stagniert fast in dem unterirdischen Bunker. Soweit auch nicht so schlimm, nur leider war mir der Bunker zu wenig und zu fade beschrieben, sodass ich ehrlich gesagt nicht mal wirklich ein genaues Bilder von dem Komplex unter der Erde bekommen habe. 


Handlung: Die Handlung ist wohl mein größter Kritikpunkt, denn sie war in meinen Augen schlichtweg nicht vorhanden. Es war nicht nur unglaublich zäh, sondern auch ohne jeglichen Fortschritt. Davy ist dabei als Protagonistin nicht nur unglaublich nervig geworden, wozu ich später noch kommen werde, auch der Lesespaß ging mit jeder weiteren Seite immer weiter flöten. 
Die Liebesgeschichte habe ich der Autorin leider nicht abgekauft. Es passte überhaupt nicht mehr zu dem was in Band 1 passierte und war auch für mich sonst einfach viel zu viel zu weit hergeholt. Schön und gut, dass da bestimmtes Interesse entsteht, soweit auch nachvollziehbar, allerdings waren die Äußerungen von Davy über ihre neue Flamme teils doch echt etwas zu übertrieben für die kurze Zeit. 
Dann fand ich, wie bereits gesagt, dass in diesem Buch einfach nichts passiert. Nichts, was wirklich irgendwas für das Buch an sich oder die Geschichte hinsichtlich großen Änderungen oder Wendungen etc. bedeuten würde. Im Grunde genommen ist dieser Band einfach nur ganz ganz viel heiße Luft. Weder sind die Szenen einvernehmend geschrieben, noch sind sie unglaublich nervenaufreibend oder actionreich, wie ich es aus Band 1 gewohnt war. Schade. 
Ob Davy nun von ihrer Gruppe nun getrennt ist oder nicht, die Geschichte hätte in meinen Augen wesentlich mehr Potenzial gehabt, als die Autorin im Endeffekt herausgeholt hat, woran der unglaublich starke Vorgänger definitiv auch mitgewirkt hat. 
Ja, es gab auch Szenen die mich unterhalten konnte, bei denen ich mir gedacht hatte, jetzt kommt vielleicht der große Umschwung, aber das ist schneller im Leeren verlaufen, als ich HTS überhaupt hätte aussprechen können.
Ohne zu spoilern kann ich zum Ende wohl nur ein einfaches Fragezeichen und ein Kopfschütteln sprechen lassen. Eine so geniale Dystopie so lahmarschig und langweilig und ohne jeglichen Sinn und ohne Hand und Fuß und so plötzlich auslaufen zu lassen, finde ich unglaublich schwach von der Autorin.
Einzig und allein gut fand ich, dass Davy nicht, wie es typisch für Jugendbücher ist, die Helden aller Träger ist und dem ganzen ein Ende bereitet oder sonst etwas auffliegen lässt. Das war eine angenehme Abwechslung, die aber dennoch einfach sehr schlecht umgesetzte worden ist. 

Charaktere: Davy ist unglaublich anstrengend geworden. In Band 1 waren zwar schon leichte Tendenzen über ihre eher selber voreingenommene und engstirnige Art zu Denken erkennbar, aber in diesem zweiten Band ist mir das dann richtig bewusst geworden. 
Sie macht sich das Stigma des mordenden HTS-Trägers nicht nur vollends zu selbst, sie geht auch automatisch davon aus, dass es keinen einzigen guten Träger gibt. Mach für mich irgendwie dafür, dass sie ja so gebildet ist eher weniger Sinn und wird auch auf Dauer echt nervig, weil sie zudem selber nicht genau weiß, was sie überhaupt will. 
Mit zunehmender Seitenanzahl wird Davy einfach immer anstrengender und nerviger, wodurch ich zum Ende hin echt froh war, als ich die letzte Seite umgeblättert hatte und das Buch damit beenden konnte. 

Schreibstil: Der Schreibstil ist etwas moderner angehaucht, während er sonst aber nicht besonders herausstricht. Man kommt zwar flüssig durchs Buch und hat keine weiteren Probleme, aber ein besonderes Lob lässt sich wohl auch hier nicht aussprechen.

Ich bin selber etwas fassungslos, aber dieses Buch war eine riesengroße Enttäuschung. Trotz eines unglaublich starken Vorgängers und einer tollen Grundidee, ging dieser zweite und finale Band leider komplett in die Hose.
Die Handlung ist bis auf ein paar kleine Ausnahmen eher nur ganz viel unnötiges Hin & Her mit viel langweiligem und zähen Szenen, während sich unsere geliebte Protagonistin Davy ehe man sich versehen hat, in einen Leserschreck verwandelt hat. 
Die Autorin hätte es da wohl besser bei einem Einzelband belassen und der Geschichte nicht einen so schwachen Abschluss geliefert. Ich wünsche wirklich ich könnte dem Ganzen mehr Sterne geben, aber da ist auch mit ganz viel Augen zudrücken nicht mehr viel zu retten.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

3 Kommentare:

  1. Hey Marius!
    Schade, dass es dir nicht gefallen hat, für mich wird es wahrscheinlich ein Jahreshichlight werden. =) Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Ich fand es echt gut, dass die Geschichte ganz anders weitergeht als man erwartet hat und auch die Art, wie sich das Ganze auflöst finde ich super, weil das viel realistischer ist als ein riesiger Kampf (denke ich). Wenn man Action erwartet hat,ist die Enttäsucjung natürlich nachvollziehbar, weil sich das Buch eher auf Davys inneren Kampf konzentriert. Auch die Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen, einfach aufgrund der neuen Idee. Oft lernen die beiden sich Amt anfang der Reihe kennen und müssen ganz viel Schreckliches durchstehen oder es ist ein Liebesdreieck, doch hier ist nichts von beidem der Fall.
    Außerdem waren die beiden unglaublich süß zusammen (meiner Meinung nach). Spannung gab es nicht so viel wie im letzen Band, aber schon auch (Cadens Geheimnis, Verräter).
    Mir hat es jedenfalls gefallen. :D
    LG,
    Lena

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  2. Ach wie schade, dass es dir gar nicht gefallen hat :/ Ich muss den Teil noch lesen. Nach dem ersten war ich absolut begeistert, aber irgendwie erinner mich da gar nicht mehr an die Handlung, ups :D

    Liebst, Lara.

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