[Rezension] Rick Yancey - Das unendliche Meer

9/27/2015

Originaltitel: The Infinite Sea
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 351 Seiten

Preis: 16,99€
Genre: Science Fiction
Reihe: Band 2
Erscheinungsdatum: 30. März 2015
Verlag: Goldmann

Das Cover
Wie auch schon bei „Die 5. Welle“ ist auch dieses Cover in Gold und Schwarz gehalten. Passt dementsprechend toll zusammen. Auf dem Buchdeckel kann man eine Person, wahrscheinlich Cassie, erkennen. Mir gefällt ebenfalls, dass es so „glatt“ ist, sprich es reflektiert leicht das Licht, wenn man es in die Sonne hält. An sich, ein solides Cover, was mich aber nicht umhaut.

Worum geht’s?
Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem mehr trauen. Cassie Sullivan hat überlebt, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Misstrauen, Verrat und Verzweiflung bestimmt wird. Und während die fünfte Welle ihren Verlauf nimmt, halten Cassie, Ben und Ringer ihre kleine Widerstandsgruppe zusammen, um gemeinsam gegen die Anderen zu kämpfen. Sie sind, was von der Menschheit übrig blieb, und sie werden sich so schnell nicht geschlagen geben. Und während Cassie immer noch hofft, dass ihr Retter Evan Walker lebt, wird der Kampf ums Überleben immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen... (Quelle)

Meine Meinung
Der Einstieg gestaltete sich für mich extrem schwierig. Charaktere wie zum Beispiel Ringer, Teacup, Poundcake oder Dumbo sind aus meinem Gehirn komplett gelöscht worden. Es kam mir vor, als würden diese Charaktere zum aller ersten Mal auftauchen. Durch andere Rezensionen habe ich erfahren, dass sie wohl mit geflohen sind und deshalb alle beisammen sind. Trotzdem sind das für mich komplett neue Charaktere gewesen und ich hatte überhaupt keine Erinnerungen mehr an sie.
   Zudem fand ich es auch schwierig zu verstehen aus welcher Sicht das aller erste Kapitel (und die folgenden) geschrieben waren. Sobald man sich aber hieran gewöhnt hat, findet man generell relativ schnell heraus, um wen es sich handelt.
Wie auch schon in Band 1 fand ich die Kapitel mit Cassie sehr unterhaltsam. Sie ist meiner Meinung nach ein typischer Teenager und hat eine belustigende Wortwahl,beispielsweise, wenn sie in Gedanken eine Szene kommentiert. Für mich immer noch der sympathischste Charakter.
Bei ihr bleibt es dann auch. Dumbo und Poundcake sind ja auch ganz niedliche Kinder, aber Ben, Sam, Ringer und Teacup stehen viel zu viel unter Anspannung und sind extrem aggressiv. Mir persönlich gefällt das Verhalten, welches Ben und Sam an den Tag legen überhaupt nicht. Wenn man bedenkt, was sie alle im Lager durchmachen mussten, durchaus nachvollziehbar. Gefällt mir aber trotzdem nicht.
   Der angenehme und einfach Schreibstil lässt einen gut durch das Buch lesen. Ich hatte nicht das Gefühl ewig an einem Kapitel zu lesen (welche übrigens schön kurz sind) und das gibt bei mir immer Pluspunkte.
   Generell war dieses Buch doch wieder ziemlich spannend. Mir haben die Rückblenden in die Vergangenheit der Überlebenden gefallen und ich fand es spannend zu erfahren, was sie durchlitten haben. Natürlich brennen auch die Fragen, wo sie jetzt hingehen, wie sie aus einer bestimmten Situation herauskommen oder warum die Anderen diesen langwierigen Prozess mit den Wellen durchführen.
   Leider wurde ich gerade Anfangs und zum Ende hin, wie auch in Band 1, extrem verwirrt. Ich konnte der Geschichte einfach nicht mehr folgen. Ich wusste nicht, wie diese Situation zustande gekommen ist oder über welchen zwischenmenschlichen Bereich zwei Charaktere einen Plan ausgedacht haben. Fand ich dann doch etwas schade, weil mir so der Spaß am Lesen genommen wurde.
Insgesamt sind mir die Charaktere sowieso irgendwie zu kalt. So eine richtige Beziehung kann ich nur zu Cassie aufbauen. Die anderen sind für mich einfach viel zu distanziert. Ich spüre da keinen eisernen Überlebenswillen, Liebe oder Trauer über den Untergang der Welt. Das einzige, was in der Gruppe vorherrschend ist, ist die Aggressivität und Misstrauen. Ich meine alleine, dass sich eine 7 Jährige mit einem 10 Jährigen prügelt. Das war mir dann doch irgendwie zu krass.

Mein Fazit
Alles in allem ein spannendes Buch, mit einer interessanten und vor allem actionreichen, brutalen Handlung und einem spannenden (Cliffhanger-) Ende. Leider sind die Charaktere zu kalt und man baut keine richtige Beziehung zu ihnen auf. Auch die verwirrende und für mich schwer nachzuverfolgende Handlung lassen die Wertung ein bisschen nach unten sacken.

Dennoch kann „Das unendliche Meer“ mit „Die 5. Welle“ mithalten und lässt mich mit Vorfreude auch den dritten und letzten Band dieser Trilogie warten.


Vielen vielen lieben Dank Goldmann Verlag  an den für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

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