[Rezension] Marie Lu - Warcross. Neue Regeln, Neues Spiel

3/14/2019

Originaltitel: Wildcard
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 400
Preis: 18,95€ Kaufen?
Genre: Jugendroman/eSport
Reihe: Band 2 der „Warcross“- Dilogie
Erscheinungsdatum: 11. Februar 2019
Verlag: Loewe


1. Warcross - Das Spiel ist eröffnet  Rezension
2. Warcross - Neue Regeln, neues Spiel


      
Ein schmerzhafter Verrat. Ein zerbrechliches Bündnis.Ein riskantes Finale.

Emikas Herz ist gebrochen. Hideo Tanaka, der geniale Erfinder von Warcross und ihre große Liebe, hat sie benutzt, um seinen Plan zu verwirklichen: Den Willen aller Warcross-User mit dem Neurolink zu kontrollieren. Waren seine Gefühle für Emika überhaupt echt?

Um gegen Hideo vorzugehen, muss Emika sich Zero anschließen, dem skrupellosen Hacker, der die Meisterschaft sabotiert hat. Doch Zero und seine Verbündeten verfolgen ihre eigenen Pläne. 
Wem kann Emika noch trauen? Und wie weit wird sie gehen, um den Mann, den sie liebt, aufzuhalten? 

In dem rasanten Finale der Jugendbuchreihe Warcross verknüpft Bestsellerautorin Marie Lu die Themen künstliche Intelligenz und eSport virtuos miteinander und liefert eine perfekte Mischung aus Action und Romantik.


Idee: Der zweite Band setzt nahtlos am ersten Teil an. Doch im zweiten geht es nicht mehr um Warcross und die Meisterschaft, sondern darum Hideos Algorithmus zu zerstören und die Welt vor der künstlichen Intelligenz zu schützen, die bereits nach kürzester Zeit verheerende Folgen anrichtet.

Setting: Ich muss sagen, dass ich das Setting einfach cool finde. Ich mochte es, wie durch die Linsen einfach alles ein bisschen cooler und abgespacter aussieht. Auch wenn mir die epischen Landschaften der Spiele gefehlt haben, war es noch immer sehr anregend zu lesen.

Handlung: Mit der Handlung hatte ich dann so meine Probleme. Auch wenn ich schnell durchs Buch durchgekommen bin, hat mir irgendwas gefehlt. Einerseits fand ich es toll, dass die Liebesgeschichte zwischen Emika & Hideo so kurz kam, weil ich deren Existenz in Band 1 schon super geforced empfand. Dann habe ich Zeros gesamten Geschichte geliebt und war teilweise einfach nur noch schockiert und ungläubig, in welche arg tragische Richtung es ging. Außerdem haben mich die ganzen Twists immer wieder umgehauen. Jedes Kapitel hat gegen Ende immer mehr und mehr und mehr offenbart, das war super.
Was mich zu dem Punkt kommen lässt, was mir nicht gefallen hat: Was passierte am Anfang? Klar, die Auswirkungen aus Band 1 wurden thematisiert, auch wurde eine neue Badass-Charakterin hinzugefügt und es war gerade am Anfang sehr spannend, aber danach? Ich könnte jetzt schon nicht mehr sagen, was da eigentlich wirklich passiert ist. Emika tut so richtig nichts, die Phoenix Riders, dessen Gruppendynamik ich so wahnsinnig toll fand, kommen nur noch Bruchstückhaft vor und irgendwie haben mir auch die Spiele gefehlt.
Nichtsdestotrotz, habe ich auch die ganze Frage rund um Moral und künstlicher Intelligenz und Abhängigkeit der Menschen sehr gemocht, weil es einfach topaktuell ist.

Charaktere: Kommen wir zu Emika, denn die tut meiner Meinung nach rein gar nichts in dem zweiten Band, leider! Sie wirkte wie eine Puppe, die von a nach b geschubst wird und die das macht, was die Leute, denen sie gerade folgt, vorschreibt. Sie ist mehr da und hört zu, spinnt hier und da ein paar Fäden zusammen und dient als Vermittlerin zwischen den Parteien, als dass sie selber aktiv wird. Sehr schade.
Im Gegensatz dazu rückt dafür aber Zero, denn der wird so richtig in die Geschichte integriert - und wie! Sein Hintergrund, seine Gefühle, seine Denkweisen waren ein ganz ganz großer toller Punkt in diesem Buch, den ich echt gespannt verfolgt und so auch nicht erwartet habe. Super!

Schreibstil: Ich sag es noch einmal und ich werde es wieder sagen: Marie Lu kann einfach unglaublich toll schreiben - Punkt! Es war flüssig zu lesen, ich konnte mir alles echt gut vorstellen und die Gefühle sind einfach durch die Zeilen auf mich übergegangen. Ganz ganz große Klasse.

Alles in allem eine solide Fortsetzung, die aber vielleicht einfach hinter den ersten Teil hätte gepackt werden sollen. Insgesamt eine Handlung, die sehr durchwachsen war, durch die interessante Storyline rund um Zero und die unglaublich vielen Twists jedoch hervorsticht. Emika wirkt mehr wie eine Beobachterin und auch die Phoenix Riders kommen viel zu kurz. Zeros Charakter ist allerdings sehr gut ausgearbeitet und die Thematik rund um künstliche Intelligenz ist viel reeller, als man im ersten Moment glauben will.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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