[Rezension] Marie Lu - Young Elites. Das Bündnis der Rosen

10/17/2017

Originaltitel: The Rose Society
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 400
Preis: 18,95€ 
Genre: Fantasy/Jugendbuch
Reihe: Band 2 der „Young Elites“ -Trilogie
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2017
Verlag: Loewe

   
1. Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche 
2. Young Elites - Das Bündnis der Rosen
3. Young Elites - Die Herrschaft der weissen Wölfin (Frühjahr 2018)
Adelina hat nur ein Ziel vor Augen: Rache. An der Inquisition, den weißen Soldaten, die sie beinahe getötet hätten, und an der Gemeinschaft der Dolche, von der sie verraten und verstoßen wurde. Unter dem Namen Weiße Wölfin sucht sie gemeinsam mit ihrer Schwester nach weiteren Begabten, um ein eigenes Bündnis zu schließen. Mit dessen Hilfe wollen sie der grausamen Verfolgung durch die Inquisition für immer ein Ende bereiten. Aber Adelina ist alles andere als eine Heldin. Ihre finsteren Kräfte entgleiten mehr und mehr ihrer Kontrolle. Verzweifelt kämpft sie gegen diese innere Dunkelheit an – und droht den Kampf zu verlieren.

Handlung: Der Einstieg in diesen zweiten Band hat sich überraschenderweise als sehr schwierig dargestellt. Mir kamen die Namen allesamt bekannt vor, doch ich konnte sie mit rein gar nichts mehr so richtig in Verbindung setzten. Weder die Gaben, noch die Handlung aus dem ersten Band sind mir präsent gewesen. Anfangs setzte ich noch auf mögliche Rückblicke der Autorin, aber die blieben aus. Ich musste tatsächlich eine Zusammenfassung lesen. Nachdem mein Wissen aber aufgefrischt war, bin ich aber wieder gut klargekommen. 


Was mir direkt positiv aufgefallen ist, ist der doch eher brutalere Einstieg, den man wohl als kleines Ohmen für das gesamte Buch deuten kann, denn die Geschichte und auch unsere Protagonistin, sind um einiges düsterer und dunkler, als es in Band eins noch der Fall war.
Die Grundidee, dass Adelina ihre eigene Gemeinschaft gründen will, finde ich sehr spannend. Genährt von Rachedurst und Hass verfolgt der Leser Adelina dann beim Suchen neuer Begabten und Verbündeten. Wie bereits gesagt, ist die Geschichte von Grundauf sehr düster und dunkel dargestellt, was auch durch die Atmosphäre toll auf den Leser übertragen wird. 

Über die Handlung an sich möchte ich gar nicht viel verraten, aber es kommt zu einem Wiedersehen mit fast ausschließlich altbekannten Charakteren, was ich immer sehr sehr cool finde. Auch das historische Setting fand ich irgendwie super, das passte einfach unglaublich gut zu der finsteren Stimmung im Buch.
Außerdem muss ich hinzufügen, dass ich es sehr gut finde, dass die Fantasyelemente so niedrig gehalten werden. Die Begabten haben ihre Begabung und das war's fast. Alles andere hätte in meinen Augen aber auch nicht zur Geschichte gepasst. Die Begabungen die es dann aber gibt, finde ich sehr ansprechend. Ich habe mich jedes Mal auf's neue gefreut, eine Begabung zu entdecken und zu schauen, wie der Name für den Charakter wohl sein wird. 

Besonders gut hat mir aber das Ende gefallen, viel Action, viel Spannung, sehr aufschlussreich und ohne viele Zimperlichkeiten, was sich aber so insgesamt sowieso immer mal wieder im gesamten Roman zeigt. Ganz besonders gut hat mir aber die kleine Wende am Ende des Buches gefallen, die den Leser gespannt auf den finalen Band warten lässt!


Charaktere: In meinen Augen wäre dieses Buch nicht so stark, wenn Adelina nicht genau die Protagonistin wäre, die sie ist. Ich bin beeindruckt, dass Marie Lu einen solchen Charakter hat entwerfen können. Nein, sie ist mir nicht sympathisch, zumindest nicht wahrhaftig, aber ich bin einfach von den Socken gehauen, weil sie so unglaublich authentisch ist.
Die düstere, bedrückende, rachsüchtige und unheildrohende Art auf der einen und die doch irgendwo nach Licht sehnende und hoffnungsvolle Art auf der anderen Seite, machen Adelina so eindrucksvoll. Und gerade dieses durch und durch Böse und Antiheldin-mäßige, finde ich so ansprechend, denn wir lesen die Geschichte mal aus der anderen Perspektive; aus der des Bösewichts. Hut ab. Ohne Adelina wäre die Geschichte nicht mal halb so gut, wie sie es mit ihr ist!

Schreibstil: Marie Lu kann einfach schreiben. Ich komme super super gut mit ihrem Schreibstil klar und ein kleines bisschen schimmert manchmal etwas poetisches durch. Finde ich sehr schön und macht Spaß beim Lesen! 


Alles in allem eine sehr starke Fortsetzung. Die Handlung an sich fand ich unterm Strich zwar schwächer als die aus dem ersten Band, aber Adelina war dafür nur doppelt und dreifach so prägnant und dunkel gezeichnet. Besonders mochte ich, dass die Geschichte nicht nur atmosphärisch, sondern auch tatsächlich diesen unheilvollen Charme angenommen hat. In meinen Augen doch noch ein Stück stärker als der Vorgänger!


An dieser Stelle ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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